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Cannabiskonsum in Deutschland

8,8 % aller Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren haben in den letzten 12 Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert; das sind rund 4,5 Millionen Personen.

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Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland.

4,5Mio.

Menschen in Deutschland haben in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert.

2,8Mio.

der Männer in Deutschland haben in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert.

1,7Mio.

der Frauen in Deutschland haben in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert.

Diese Seite bezieht sich nur auf den Konsum von THC-haltigem Cannabis als Rausch- und/oder Suchtmittel! Cannabis als Medikament, legale CBD-Produkte mit THC-Gehalt unter 0,2 % („CBD-Cannabis“) oder synthetische Cannabinoide werden hier nicht abgedeckt.

50.572

Mindestens 50.572 ambulante Beratungen und Behandlungen 2021 wegen gesundheitlichen und sozialen Problemen mit Cannabis – die meisten aller illegalen Substanzen.

Quelle

0

Todesfälle aufgrund von Cannabis.

Quelle

33.060

Handelsdelikte mit Cannabis 2021, häufigstes Handelsdelikt aller Substanzen.

Quelle

Wie viele Menschen in Deutschland haben in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert?

%

der Menschen in Deutschland haben in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert.

10,7 % der Männer und 6,8 % der Frauen.

Zur interaktiven Infografik

Die Altersgruppe der 15- bis 17-Jährigen kann für Bayern und den Bund nicht angezeigt werden, da in dieser Altersgruppe keine bayerischen und keine bundesweiten Daten erhoben wurden. In der Altersgruppe der 60-64-Jährigen betrug der Konsum in Sachsen und Sachsen-Anhalt hingegen 0,0%. Quelle: Epidemiologischer Suchtsurvey 2021

Gesundheitliche Schäden und Sterblichkeit

Quelle

Kurzfristige negative Folgen des Konsums umfassen unter anderem Vergiftungssymptome, Panikattacken und bei entsprechender Vulnerabilität psychotische Episoden. Die Unfallgefahr steigt, da die Konzentration verringert ist. Die Wahrscheinlichkeit für negative Effekte steigt mit höheren Dosierungen.

Langfristige negative Folgen bei langanhaltendem, starkem Konsum umfassen Abhängigkeit und soziale Probleme, etwa in der Schule. Längerfristiger, starker Konsum insbesondere bei Jugendlichen erhöht das Risiko für verschiedene psychische Störungen.

Es gibt Hinweise auf negative Auswirkungen des Cannabiskonsums in der Schwangerschaft auf den Fötus.

Es gibt keine verzeichneten Drogentodesfälle durch Cannabis.

Versor­gung

Quelle

In der Deutschen Sucht­hilfestatistik sind psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabis von allen illegalen Substanzen die am häufigsten genannten. Die wegen Erkrankungen im Zusammenhang mit Cannabiskonsum behandelten Menschen sind im Durchschnitt 26 Jahre alt und damit die jüngsten von allen Behandelten.

Als Behandlungsmethoden haben sich Kurzinterventionen für ältere Jugendliche und Erwachsene, die Kognitive Verhaltenstherapie mit Motivational Interviewing kombinieren (z.B. CANDIS, Realize it, Quit the Shit) sowie familienbasierte Ansätze für Kinder und Jugendliche mit multiplen Problemen als wirksam erwiesen.

Es existieren zahlreiche Präventionsprogramme. 59% aller 2021 dokumentierten Präventionsmaßnahmen zielten (auch) auf Cannabis.

Straftaten und Ordnungs­widrig­keiten

Quelle

im Jahr 2021 wurden über 33.000 Handelsdelikte für Cannabis registriert; das sind fast 60 % aller registrierten Handelsdelikte. Außerdem machte Cannabis mit über 180.000 Fällen fast zwei Drittel aller registrierten „konsumnahen“ Delikte aus, also solche, die den Besitz und Umgang betreffen. Unklar ist, wie viele dieser Fälle tatsächlich strafrechtlich verfolgt wurden und in wie vielen Fällen die Verfahren gar nicht erst aufgenommen oder später eingestellt wurden – dazu gibt es keine Statistik.

Schwarz­markt

Quelle

Daten über den Schwarzmarkt sind rar. 2017 war Cannabis mit geschätzt 39 % Marktanteil am gesamten europäischen Schwarzmarkt die Substanz mit dem höchsten Anteil. Eine neue Schätzung erscheint 2023.

Die THC-Wirkstoffgehalte in Deutschland steigen seit Jahren, insbesondere für Cannabisharz (Haschisch). Mittlerweile ist eine wesentlich größere Bandbreite an Produkten auf dem Schwarzmarkt verfügbar (Edibles, Vapes usw.) als noch vor wenigen Jahren.

Quellen

1. Key-Fact - ambulante Beratungen und Behandlungen

Deutsche Suchthilfestatistik
Daten abrufbar unter: Link - Behandlungssetting „Typ 1 (Ambulant)“ – Bezugsgruppe „Alle Betreuungen“ – Auswertungsjahr „2021“

Der Jahresbericht 2022 der Deutschen Suchthilfestatistik ist ebenfalls online abrufbar. Eine ausführliche Darstellung der Erhebungsmethodik findet sich hier. Behandlungsdaten im europäischen Vergleich finden sich bei der EMCDDA.

2. Key-Fact - Todesfälle

Bundeskriminalamt

Für mehr Informationen siehe auch den jährlichen Bericht der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht. Zahlen zu drogenbedingten Todesfällen auf europäischer Ebene stellt die EMCDDA bereit.

3. Key-Fact - Handelsdelikte

Bundeskriminalamt

Methodische Hinweise sowie Interpretationshinweise und Richtlinien für die Führung der Polizeilichen Kriminalstatistik finden sich ebenfalls auf den Seiten des BKA.

Landkarte

Rauschert, C., Möckl, J., Seitz, N.-N., Wilms, N., Olderbak, S. & Kraus, L. (2022). Der Konsum psychoaktiver Substanzen in Deutschland – Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurvey 2021. Deutsches Ärzteblatt 119: 527-534.
Hier abrufbar

Olderbak, S., Rauschert, C., Möckl, J., Seitz, N.-N., & Kraus, L. (2023). Epidemiologischer Suchtsurvey 2021. Substanzkonsum und Hinweise auf substanzbezogene Störungen in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg. IFT Institut für Therapieforschung.

Ausführliche Informationen zu Studiendesign und Methodik des ESA: hier abrufbar

Daten zum Konsum illegaler Substanzen auf europäischer Ebene stellt die EMCDDA bereit.

Gesundheitliche Schäden und Sterblichkeit

Hoch, E., Friemel, C.M., & Schneider, M. (2018). Cannabis: Potential und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme. Heidelberg, Springer.
Hier abrufbar

Joseph, P. & Vettraino, I. M. (2020). Cannabis in Pregnancy and Lactation - A Review. Mo Med 117 (5), 400-405.
Hier abrufbar

Mehr Informationen zu Cannabis: Factsheet der DBDD, Drogenprofil der EMCDDA und Informationen von drugcom.de.

Versorgung

1. Absatz: Deutsche Suchthilfestatistik
Hier abrufbar

2. Absatz: Hoch, E., Friemel, C.M., & Schneider, M. (2018). Cannabis: Potential und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme. Heidelberg, Springer.
Hier abrufbar

3. Absatz: Dot.sys Dokumentationssystem für Maßnahmen der Suchtprävention
Hier abrufbar

Für mehr Informationen zur Suchtprävention siehe auch den jährlichen Bericht der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht.

Die „Expertise zur Suchtprävention 2020“, die eine Zusammenfassung der Evidenz zur Suchtprävention – auch zu Cannabis – enthält, ist hier abrufbar.

Straftaten

Bundeskriminalamt
Hier abrufbar

Straftaten im europäischen Vergleich bei der EMCDDA.

Schwarzmarkt

1. Absatz: EMCDDA European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction and Europol (2019). EU Drug Markets Report 2019. Publications Office of the European Union, Luxembourg.

Hier abrufbar

Das BKA veröffentlicht ebenfalls jährlich Daten im Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität zu Handel und Schmuggel illegaler Drogen.

2. Absatz: Schneider, F., Karachaliou, K., von Glahn-Middelmenne, C., Friedrich, M. & Neumeier, E. (2022). Bericht 2022 des nationalen REITOX-Knotenpunkts an die EMCDDA (Datenjahr 2021 / 2022). Deutschland, Workbook Drogenmärkte und Kriminalität. München: Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht DBDD.
Hier abrufbar

Mehr Informationen zum weltweiten Schwarzmarkt finden sich im World Drug Report.